Gute und schlechte Angewohnheiten eines Software-Entwicklers: Was man sich unbedingt aneignen sollte
Als Software-Entwickler hast du nicht nur mit Code zu tun, sondern auch mit Gewohnheiten, die deinen Erfolg maßgeblich beeinflussen. Es gibt positive Gewohnheiten, die dich effizienter, erfolgreicher und zufriedener machen – und es gibt schlechte Angewohnheiten, die deinem Fortschritt im Weg stehen. In diesem Beitrag schauen wir uns an, welche Gewohnheiten sich erfolgreiche Entwickler aneignen sollten und welche es zu vermeiden gilt.
Gute Gewohnheiten, die du dir aneignen solltest
1. Regelmäßige Code Reviews
Egal, wie erfahren du bist – Code Reviews sind essenziell. Sie helfen dir, die Code-Qualität zu steigern, Fehler zu entdecken und von anderen Entwicklern zu lernen. Sich die Zeit für Code Reviews zu nehmen, verbessert nicht nur deinen eigenen Code, sondern auch das Wissen des gesamten Teams.
Tools: Pull Requests oder z.B. Bitbucket Review-Funktionen helfen beim strukturierten Review-Prozess
2. Kontinuierliches Lernen
Technologien entwickeln sich rasant weiter. Erfolgreiche Entwickler sind diejenigen, die bereit sind, stetig neue Sprachen, Frameworks und Konzepte zu erlernen. Setze dir das Ziel, dich regelmäßig weiterzubilden, sei es durch Online-Kurse, Meetups oder einfach das Lesen technischer Blogs.
Praxis-Tipp: Nutze Pluralsight, Udemy oder FrontendMasters für Kurse. Für tägliche Inspirationen sind Newsletter wie JavaScript Weekly oder InfoQ hilfreich.
3. Testen, Testen, Testen
Eine gute Testabdeckung ist nicht optional. Automatisierte Tests – ob Unit, Integration oder End-to-End-Tests – sichern deine Arbeit ab und sorgen dafür, dass du bei Änderungen keine unbeabsichtigten Fehler einführst. Mache es dir zur Gewohnheit, immer Tests zu schreiben, bevor du neue Features umsetzt.
Tools: Jest (JavaScript), JUnit (Java), PyTest (Python) oder Cypress für End-to-End-Tests. CI/CD-Tools wie GitHub Actions oder GitLab CI führen Tests automatisch bei jedem Commit aus.
4. Gutes Zeitmanagement
Viele Entwickler neigen dazu, an einem Problem zu „versacken“. Setze dir klare Zeitlimits für bestimmte Aufgaben und lerne, wann es an der Zeit ist, Hilfe zu suchen oder eine Pause zu machen. Tools wie Pomodoro-Technik oder To-do-Listen können dabei hilfreich sein.
Tools: Die Pomodoro-Technik mit Tools wie Focus Booster oder Toggl Track hilft, konzentriert zu arbeiten. Notion oder Todoist unterstützen bei der Aufgabenorganisation.
5. Die richtigen Fragen stellen
Wenn du auf ein Problem stößt, ist es wichtig, kluge Fragen zu stellen – an Kollegen oder an Google. Wer genau erklären kann, wo das Problem liegt, findet oft schneller die Lösung. Die Fähigkeit, präzise und durchdachte Fragen zu stellen, ist eine der wichtigsten Fertigkeiten eines guten Entwicklers.
Praxis-Tipp: Nutze Stack Overflow oder interne Wissensdatenbanken (z. B. Confluence). Formuliere Fragen nach dem Prinzip Minimal, Reproducible Example.
6. Sauberen Code schreiben
„Code ist mehr für Menschen als für Maschinen gedacht“ – Halte dich an bewährte Praktiken wie Clean Code Prinzipien. Dies macht es nicht nur für andere Entwickler einfacher, deinen Code zu verstehen, sondern auch für dich selbst, wenn du Wochen oder Monate später darauf zurückkommst.
Tools: ESLint, Prettier oder SonarQube prüfen automatisch Codequalität und Styleguides. Pair Programming mit Visual Studio Code Live Share oder andere equivalenten fördert zusätzlich sauberen Code.
Schlechte Angewohnheiten, die du vermeiden solltest
1. Zu lange an einem Problem festbeißen
Es ist verlockend, sich in ein Problem zu verbeißen, bis man es gelöst hat. Doch manchmal ist es klüger, sich Hilfe zu holen oder eine Pause einzulegen, um mit einem frischen Blick zurückzukehren. Lerne, deine eigenen Grenzen zu erkennen und hol dir Unterstützung, wenn es nötig ist.
Praxis-Tipp: Verwende ein „Rubber Duck Debugging“-Prinzip oder Chat-Tools für schnelle Rückfragen.
2. Das Schreiben von Tests vernachlässigen
Ohne Tests wird dein Code fragil. Fehler können leicht übersehen werden, und jede Änderung birgt das Risiko, etwas anderes kaputt zu machen. Lass dir nicht die schlechte Angewohnheit angewöhnen, Tests als optional zu betrachten.
Praxis-Tipp: Richte im Projekt ein „Test Coverage“-Badge mit Codecov oder Coveralls ein – das motiviert, Tests nicht zu vergessen.
3. Technologische Engstirnigkeit
„Das haben wir schon immer so gemacht“ ist ein tödlicher Satz in der Softwareentwicklung. Erfolgreiche Entwickler sind neugierig und bereit, neue Tools oder Technologien auszuprobieren. Vermeide es, an alten Technologien festzuhalten, nur weil sie dir vertraut sind.
Praxis-Tipp: Nimm dir alle 3 Monate Zeit, ein neues Tool auszuprobieren. Plattformen wie Exercism.io oder LeetCode helfen beim Erkunden anderer Sprachen.
4. Unorganisierte Kommunikation
Mangelhafte Kommunikation kann zu Missverständnissen, Frustration und Fehlern führen. Gewöhne dir an, regelmäßige Status-Updates zu geben, Fragen zu stellen und sicherzustellen, dass du die Anforderungen richtig verstehst.
Tools: Slack, Microsoft Teams oder Mattermost mit klaren Channel-Strukturen. Aber auch README-Dateien und Dokumentationen sollten gepflegt werden.
5. Perfektionismus
Es ist wichtig, qualitativ hochwertigen Code zu schreiben, aber Perfektionismus kann auch ein Hindernis sein. Manchmal ist „gut genug“ besser als endlose Optimierungen. Lerne, Prioritäten zu setzen und zu erkennen, wann eine Lösung ausreichend ist.
Praxis-Tipp: Nutze Agile Methoden wie Scrum oder Kanban (z. B. mit Jira, Trello oder ClickUp) – sie helfen, kleine Schritte zu priorisieren, statt Perfektion zu erzwingen.
Fazit
Die Arbeit eines Software-Entwicklers ist mehr als nur das Schreiben von Code. Es sind die Angewohnheiten, die bestimmen, wie gut und effizient man arbeitet. Erfolgreiche Entwickler zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, kontinuierlich zu lernen, gute Fragen zu stellen, und sowohl sauberen als auch getesteten Code zu schreiben. Die richtige Balance zwischen harter Arbeit und smarter Arbeit macht den Unterschied.
Was sind deine besten Angewohnheiten als Entwickler? Teile sie gerne in den Kommentaren!